„Das Facility Management wird ein zunehmend wichtiger Partner für Immobilienbetreiber im Zuge des ESG-Reportings und der Umsetzung kurzfristig wirksamer Schritte für einen nachhaltigen Gebäudebetrieb.“ Zu dieser Einschätzung kommt die aktuelle Lünendonk-Studie „ESG: Aktueller und künftiger Wertbeitrag des Facility Managements“. Das Marktforschungsinstitut Lünendonk & Hossenfelder hat dafür in Zusammenarbeit mit der Brancheninitiative „FM – Die Möglichmacher“ sowohl Eigennutzer als auch Investoren mit aktivem Portfoliomanagement und Berater in der Immobilienwirtschaft befragt, welche Rolle das Facility Management im Rahmen der ESG-Anforderungen aktuell und zukünftig spielen wird.
FM als Partner des Asset Managements
Laut der Studie konzentrieren sich Betreiber von Bestandsgebäuden derzeit auf Maßnahmen, die den CO2-Fußabdruck transparent machen, schnell umsetzbar sind und geringe Investitionen erfordern. Das Facility Management rücke dabei auch bei Akteuren in der Immobilienwirtschaft ins Blickfeld, die sich bislang kaum mit dem operativen Immobilienbetrieb befasst hatten. Konkret nennt die Lünendonk-Studie an dieser Stelle die Asset Manager. Das Asset Management und das Facility Management seien aus Sicht der befragten Studienteilnehmer auch die beiden Gruppen mit einem großen Einfluss auf die Erreichung der ESG-Ziele der Immobilienbetreiber. Das Property Management spiele demgegenüber eine zunehmend untergeordnete Rolle.
Die Immobilienbetreiber konzentrieren sich dabei auf eine ESG-Strategieentwicklung sowie im Austausch mit Partnern auf die Auswahl der mit Vorrang umzusetzenden Maßnahmen, teilt Lünendonk mit. Die operative Umsetzung plane nur eine Minderheit in Eigenleistung: Acht von zehn Unternehmen setzen dabei laut der Studie auf externe Partner, vor allem aus den Reihen der Facility-Service-Unternehmen. Ebenfalls 80 Prozent der Teilnehmenden seien bereit, insbesondere für technische Facility Services einen höheren Preis als bisher zu zahlen, wenn die erbrachten Dienstleistungen verbindlich die ESG-Ziele des eigenen Unternehmens unterstützen.
Datengrundlage schaffen
Prioritäten setzen die analysierten Unternehmen auf die Schaffung einer Datengrundlage für das Reporting der nicht-finanziellen Kennzahlen, das Messen von Entwicklungen zur verantwortlichen Unternehmensführung und vor allem auf die Optimierung der Gebäudebewirtschaftung inklusive Anlagensteuerung. Dies geht einher mit der Optimierung und dem Austausch der Gebäudetechnik im Bestand. Neben den regulatorischen Vorgaben und dem Bedürfnis vieler Studienteilnehmenden, eine nachhaltige Unternehmensführung nachzuweisen, sind hierbei die deutlich gestiegenen Energiepreise sowie die Reduzierung oder die Abkehr von der Gasversorgung wichtige Treiber.
Lünendonk-Partner und Studienautor Thomas Ball kommentiert die Ergebnisse: „Den Facility-Service-Unternehmen kommt die hohe Kompetenz im technischen und infrastrukturellen Gebäudebetrieb zugute. Sie werden aufgrund der aktuellen Herausforderungen der Immobilienbetreiber zu gefragten Lösungspartnern. Die Ergebnisse zeigen, dass für die Zukunft Reporting-Standards, eine gemeinsame Sprache und gegenseitiges Verständnis ebenso relevant sind wie die Bereitschaft, Risiken einzugehen und in Digitalisierung zu investieren. Dem akuten Personalmangel lässt sich nur mit Technik und einer attraktiven Vergütung begegnen.“
Bezug als kostenloser Download
Die Lünendonk-Studie 2022 „ESG: Aktueller und künftiger Wertbeitrag des Facility Managements“ basiert auf 41 Tiefeninterviews mit Immobilieninvestoren, Corporates und Beratungshäusern, die im Sommer 2022 geführt wurden. Die Studie analysiert die Bedeutung von ESG in der Immobilienwirtschaft und die Identifikation sowie die Umsetzung entsprechender Maßnahmen, um die gesetzten ESG-Ziele zu erreichen. Außerdem wird die zukünftige Rolle des Facility Managements beleuchtet. Die Studie steht ab sofort unter www.fm-die-moeglichmacher.de und www.luenendonk.de als PDF-Datei kostenfrei zum Download bereit.