Nach einer Analyse von JLL wird die Angebotslücke im Green-Building-Markt bis zum Jahr 2025 weltweit rund 30 Prozent betragen, bis 2030 könnte das Delta gar auf 70 Prozent anwachsen. Die Nachfrage nach modernen und ökologisch nachhaltigen Büroflächen werde demnach das verfügbare Angebot in den kommenden Jahren deutlich übertreffen. „Bereits heute gibt es eine Unterdeckung und es befinden sich zu wenige Projekte in der Pipeline, um die steigende Nachfrage nach energieeffizienten und emissionsarmen Büroflächen zu bedienen. Ohne erhöhte Nachrüstungsbemühungen der Immobilieneigentümer wird die Lücke von Jahr zu Jahr größer“, sagt Hela Hinrichs, Senior Director JLL EMEA Research & Strategy.
Für ihre Studie „The Green Tipping Point“ hat JLL 21 Städte weltweit analysiert. Die höchste Angebotslücke an ökologisch nachhaltigen Büroflächen weisen demnach US-Metropolen mit durchschnittlich 81 Prozent auf, dahinter folgen mit 60 Prozent asiatisch-pazifische Ballungsräume und mit 54 Prozent europäische Metropolen. Mit elf Prozent ist die Lücke in London am geringsten, gegenüber 98 Prozent in Chicago. In Deutschland liegen die Quoten bei 31 Prozent in Berlin, 46 Prozent in Hamburg, 68 Prozent in München und 87 Prozent in Frankfurt. In Summe fehlen in allen weltweit untersuchten Städten 11,1 Millionen Quadratmeter emissionsarme Büroflächen bis zum Jahr 2030.
Verschärfung von Energiestandards und Selbstverpflichtung zur CO2-Reduzierung
Als Ursache für den hohen Bedarf an Green-Building-Flächen weisen JLL immer strengere gesetzliche Vorgaben an die Energieleistung von Gebäuden aus. So haben sich beispielsweise mehr als 30 Städte in den USA verpflichtet, bis 2024 einen Building Performance Standard zu verabschieden. Die EU will die Emissionen und den Energieverbrauch von Gebäuden durch die Einführung von Mindestenergieleistungsstandards senken (Der Facility Manager berichtet in Ausgabe 4/2024 ausführlich über die neue EU-Gebäudeenergieeffizienzrichtlinie. Bestellen Sie hier die Ausgabe!). Australien priorisiert ab Juli 2024 vollständig elektrische Gebäude für Regierungsbüros und Tokios Cap-and-Trade-System schreibt vor, Emissionsreduktionsziele durch Energieeffizienzmaßnahmen oder einen Emissionsrechtehandel zu erfüllen. Parallel dazu verpflichten sich laut JLL auch immer mehr Unternehmen zur CO2-Reduzierung. So haben sich mittlerweile mehr als 7.600 Unternehmen der Science Based Targets Initiative (SBTI) angeschlossen, die auf die Reduzierung von Scope-1- und Scope-2-Emissionen eines Unternehmens fokussiert, worunter auch der Gebäudebetrieb fällt.