Dienstag, 23. April 2024

Neues Ranking der führenden Sicherheitsdienstleister

Ein beachtenswertes Wachstum von 7,0 Prozent haben die 25 führenden Sicherheitsdienstleister in Deutschland nach Angaben des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Lünendonk im vergangenen Jahr erzielt. Damit stellen sie sich deutlich gegen den Trend anderer personalintensiver Branchen wie Facility Services, Industrieservices oder Zeitarbeit. Lünendonk legt in diesem Jahr erstmals wieder nach einer längeren Pause ein Ranking und eine detaillierte Studie zum Markt für Sicherheitsdienstleistungen auf.

Die 42 analysierten führenden Unternehmen generierten demnach 2020 in Deutschland einen kumulierten Umsatz von 4,2 Mrd. Euro und damit nahezu die Hälfte des vom Branchenverband BDSW taxierten Marktvolumens von rund 9 Mrd. Euro. Die Lünendonk-Liste steht ab sofort zum kostenfreien Download bereit. Die detaillierte Marktstudie erscheint im Juli und wird in Kooperation mit Gegenbauer, SECmarket und Securitas ebenfalls kostenfrei erhältlich sein.

Ranking der deutschen Sicherheitsdienstleister

Marktführer im Bereich der Sicherheitsdienstleistungen ist die deutsche Landesgesellschaft von Securitas mit einem Umsatz von 905,0 Mio. Euro (2019: 907,0 Mio. Euro). Damit erzielt Securitas nahezu ein Viertel des Umsatzes aller Studienteilnehmer und erlöst mehr als doppelt so viel wie die Kötter Unternehmensgruppe auf Rang zwei des Rankings (452,0 Mio. Euro). Die drittplatzierte Kieler Wach- und Sicherheitsgesellschaft steigerte ihren Umsatz von 330,0 auf geschätzte 375,0 Mio. Euro deutlich. Auf Platz vier schloss die Niedersächsische Wach- und Schließgesellschaft, zu der auch die VSU gehört, das Geschäftsjahr wie Securitas und Kötter mit einem leichten Umsatzrückgang auf nun 265,0 Mio. Euro ab. Mit der Pond Security Service GmbH auf Rang 5 befinden sich unter den Top 5 im Markt vier reine Sicherheitsdienstleister.

Neben Kötter sind in den Top 10 vier weitere Facility-Service-Unternehmen vertreten: Wisag auf Rang 6 (235,0 Mio. Euro Umsatz mit Sicherheit), Klüh auf Rang 7 (159,3 Mio. Euro) sowie Stölting auf Platz 9 (129,0 Mio. Euro) und Dussmann auf Platz 10 (92,0 Mio. Euro). Ab Rang 11 trennen die Unternehmen nur noch wenige Millionen Euro Jahresumsatz.

Während die spezialisierten Einzelgewerkeanbieter unter den 42 analysierten Unternehmen ihren Umsatz im Durchschnitt um 8,1 Prozent steigerten, lag das Wachstum der Sicherheitseinheiten der FS-Multidienstleister mit 4,9 Prozent darunter. Dennoch leistete diese starke Nachfrage nach Sicherheitsdienstleistungen einen spürbaren Beitrag dazu, die Geschäftsentwicklung der Facility-Service-Unternehmen zu stabilisieren, die 2020 im Durchschnitt 2,4 Prozent ihres Umsatzes verloren.

Perspektiven und Herausforderungen

Mit Blick auf diese jüngsten Entwicklungen sagte Rainer Ehrhardt, Geschäftsführer, Gegenbauer Sicherheitsdienste, dass es seit einigen Jahren einen stabilen Trend zu Facility-Service-Bündelaufträgen gebe, die immer öfter auch Sicherheitsdienstleistungen beinhalten. „Insofern blicken wir im Verbund der Unternehmensgruppe Gegenbauer zuversichtlich in die Zukunft. Und auch Jens Müller, COO Securitas Deutschland, zeigte sich bei der Vorstellung der Liste am 6. Juli nach einem schwierigen Jahr positiv gestimmt: „Die Corona-Pandemie hat uns im letzten Jahr viel abverlangt. Ganze Märkte, wie der Bereich Aviation, brachen plötzlich weg, aber neue Sicherheitsaufgaben im Zusammenhang mit der Pandemie wurden sehr stark nachgefragt. Wir blicken sehr optimistisch in die nächsten Jahre.“ Die Wachstumsprognosen der an der Lünendonk-Studie teilnehmenden Sicherheitsdienstleister steigen nach einem eher verhaltenen Jahr 2021 auch wieder spürbar an.

Beide Geschäftsführer sehen gleichzeitig erhebliche Herausforderungen auf die Branche zukommen: Insbesondere müssten die Unternehmen noch viel mehr in innovative Technologien und in Personal investieren. „Ohne Technik wird der Markt nicht mehr funktionieren. Deutschland hinkt hier in Europa eher noch hinterher“, mahnt Ehrhardt. Laut Müller wird es künftig darum gehen, „Mensch und Technik in Form von Lösungen zusammenzubringen“. Dies setzt jedoch entsprechend qualifiziertes Personal voraus, das zu gewinnen und auszubilden eine schwierige Aufgabe ist.

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