Mit dem NEO Logistics Impact Report 2024/2025 hat die Bauakademie Unternehmensgruppe eine neue Analyse der Kosten- und Energiekennzahlen moderner Logistikimmobilien in Deutschland vorgelegt. Grundlage des Reports sind Daten aus dem Jahr 2023. Sie stammen von 21 Datenlieferanten, die 155 Logistikhallen mit einer Brutto-Grundfläche von 5,5 Millionen m² umfassen. Der Schwerpunkt liegt auf Investoren, die 115 Hallen (3,9 Mio. m² BGF) halten. Die weiteren Daten stammen von Eigennutzern (0,3 Mio. m²) und Mietern (1,3 Mio. m²). Nach dem Vorbild des NEO Bürobetriebskostenreports vereint die Veröffentlichung Daten über den ökonomischen und ökologischen Fußabdruck von Logistikimmobilien in Deutschland.
Die Ergebnisse zeigen laut einer Pressemitteilung zur Publikation eine klare Kostenverlagerung von 44 Prozent vom Investor zum Mieter im Vergleich zur letzten vergleichbaren OSCAR-Studie von 2016. Ursache dafür sei der zunehmende Abschluss von DoubleNet-Verträgen, bei denen Mieter operative Kosten wie Strom, Sicherheit, Reinigung und Teile der Wartung selbst tragen. Dies verlagert beispielsweise inflationsbedingte Preissteigerungen im Kontext von Pandemie und russischem Krieg gegen die Ukraine von der Investoren- weitgehend auf die Mieterseite.
Gleichzeitig verzeichnen die verbleibenden umlagefähigen Betriebskosten einen moderaten Anstieg von 9 Prozent Im Zeitraum 2016 bis 2023, wobei Versicherungskosten mit +86 Prozent besonders auffallen. Im Jahr 2023 betragen die umlagefähigen Betriebskosten 0,73 €/m² BGF pro Monat, die nicht umlagefähigen monatlich 0,14 €/m² BGF. Für das Jahr 2024 prognostiziert die Bauakademie eine Kostensteigerung von 4,2 Prozent auf 0,76 E €/m² BGF pro Monat. Für 2025 wird eine weitere Kostensteigerung von 3,1 Prozent erwartet.
Ernüchternde Ergebnisse beim Thema Energie
Der Report liefert zudem eine Datenbasis für Energieverbrauch und Emissionen auf Gebäudeebene – gestützt durch die seit 2024 gesetzlich vorgeschriebene Verbrauchserfassung gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG). Die Ergebnisse seien dabei laut den Autoren teils ernüchternd:
- Nur 20 Prozent der Investoren nutzen Ökostrom.
- 83 Prozent verfügen über keine PV-Anlage – dies gilt ebenso für Neubauten.
- 54 Prozent beziehen Wärme aus der fossilen Energiequelle Erdgas.
Demgegenüber seien Gebäude mit DGNB-Zertifizierung und einem Alter von unter fünf Jahren nachweislich energieeffizienter – mit bis zu 50 Prozent geringerem Wärmeverbrauch. Trotz dieser Effizienz liegt laut dem Report der durchschnittliche CO₂-Ausstoß bei 11 kg/m² p.a. und damit nur knapp unter dem CRREM-Zielwert für 2023. 47 Prozent der Gebäude überschreiten diesen Wert, was auf eine bevorstehende Dekarbonisierungs-Lücke hinweise. 36 Prozent der Neubauten (< 5 Jahre) überschreiten bereits den Grenzwert für 2028.