Sonntag, 8. Dezember 2024

Österreich: Facility Services Markt profitiert von Outsourcing-Trend

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Bild: Bilderbox
Der Markt für extern vergebene Facility Services in Österreich ist im vergangenen Jahr um 2,4 Prozent auf 5,1 Mrd. Euro gewachsen.

Der Trend hin zur Auslagerung von Services rund um die Immobilie ist nach Angaben der Marktforscher von Interconnection Consulting ungebrochen, auch wenn es das geringste Marktwachstum seit 2009 war. Insgesamt erwarten die Analysten in einer neuen Studie für die Facility Services eine durchschnittliche Steigerung von 3,0 Prozent jährlich bis 2019. Seit 2009 sei die Quote für extern vergebene Dienstleistungen von 44,5 Prozent auf 52,3 Prozent gestiegen und ein Ende der Entwicklung in Richtung Auslagerung von Facility Services sei noch nicht erreicht.

„Basisdienstleistungen wie Sicherheit, Reinigung und technische Wartung sind nur im geringen Umfang von der wirtschaftlichen Aktivität abhängig, leiden jedoch unter den geringen Margen“, erklärt Andreas Erdpresser, Autor der Studie. Vor allem der starke Wettbewerb innerhalb der Branche, sowie die Verhandlungsstärke der Kunden drücken auf die Preise, erklärt Erdpresser. 2016 werde ein Wachstum der Branche von 2,9 Prozent erwartet.

Infrastrukturelle Services wie Reinigung oder Catering hatten 2015 mit 3,6 Prozent die höchste Wachstumsrate. Insgesamt liegt ihr Marktanteil bei 62 Prozent. Dieser Anteil werde jedoch bis 2018 zugunsten der technischen Dienstleistungen (z.B. Wartung, Störungsmanagement) etwas zurückgehen. „Für die nächsten Jahre haben technische Facility Services das größte Wachstumspotential“, weiß Erdpresser. Der Marktanteil der technischen Dienstleistungen wird sich von heute 31,7 Prozent bis 2018 auf 32,9 Prozent erhöhen. Konstant bleibt hingegen der Anteil der kaufmännischen Dienstleistungen, der 6,4 Prozent beträgt.

Chance für Komplettanbieter

Potenzial sieht Interconnection Consulting vor allem für Komplettanbieter. Komplettverträge machen derzeit 4,3 Prozent (Vorjahr 4,2 Prozent) aus und wachsen damit stärker als der Markt. „Wenn es Komplettanbietern gelingt ein durchgängig hohes Servicelevel zu halten, gehört ihnen die Zukunft“, sagt Erdpresser. Jedoch ist der Umstieg zum Komplettanbieter für Unternehmen mit starken Hürden verbunden, erklärt der Experte. Erstens: Viele Unternehmen trauen den Anbietern noch kein ganzheitliches Management zu, oder die Dienstleistungen werden erst recht vom Facility Services Dienstleister wieder an Sublieferanten weitervergeben, da diese nicht über Kompetenzen in allen Bereichen verfügen. Zweitens sind die Barrieren und Kosten des Umstiegs, bzw. die Ressourcen, um ein ganzheitliches Facility Management im Unternehmen zu implementieren, sehr hoch. Drittens: Oftmals ist es aus Kundensicht günstiger mehrere Spezialisten (z.B. Catering, Sicherheit…) anstatt eines Gesamtanbieters mit der Übernahme von Facility Services zu betrauen.

Geringe Marktkonzentration

Der Markt für Facility Services ist in Österreich, wie in vielen anderen Ländern auch, stark zersplittert und umfasst tausende, meist sehr kleine Betriebe. Die größten fünf Unternehmen haben zusammen nur 13,6 Prozent Marktanteil, die größten zehn 20,8 Prozent. In den nächsten Jahren wird sich der Wettbewerb verschärfen, Kostendruck kommt vor allem von Kundenseite, resümiert ERdpresser.

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