Dienstag, 17. Juni 2025

Energieverbrauch steigt wetterbedingt

Der Energieverbrauch in Deutschland verzeichnete in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres einen unerwartet kräftigen Zuwachs. Nach vorläufigen Berechnungen erhöhte sich der inländische Primärenergieverbrauch im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres um 5,5 Prozent auf 3.151 Petajoule (PJ), gab die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen bekannt.

Der Erdgasverbrauch verzeichnete im ersten Quartal des laufenden Jahres einen Zuwachs um 11,6 Prozent. Der Verbrauch an Steinkohle lag rund 5 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum, der Einsatz von Braunkohle legte um 6,7 Prozent zu. Diese Entwicklung spiegelt vor allem den gestiegenen Einsatz in Kraftwerken der allgemeinen Versorgung wider, betont die AG Energiebilanzen. Hauptursache für den Anstieg sei die im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringere Erzeugung von Strom aus Wind und Wasser infolge ungünstiger Wetterverhältnisse gewesen, die durch den vermehrten Einsatz konventioneller Energieträger kompensiert werden musste, heißt es weiter aus Berlin. Die Steigerung des Einsatzes fossiler Brennstoffe in der Stromerzeugung und in der Wärmeversorgung führte nach überschlägigen Berechnungen der AG Energiebilanzen zu einer Erhöhung der energiebedingten CO₂-Emissionen um etwa 7 Prozent oder rund 11 Mio. t.

Der Beitrag der erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch lag im ersten Quartal 2025 insgesamt 3,2 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Die windarme und trockene Witterung habe die Stromerzeugung aus Wind um 30 Prozent und die aus Wasser um 23 Prozent vermindert. Eine hohe Zahl von Sonnenstunden brachte der Photovoltaik einen Zuwachs um 24 Prozent. Witterungsbedingt nahm der Einsatz erneuerbarer Energien in der Wärmeerzeugung leicht zu.

Die AG Energiebilanzen weist darauf hin, dass die Entwicklung im ersten Quartal 2025 vor allem durch außergewöhnliche Wetterverhältnisse geprägt wurde und keine belastbaren Rückschlüsse auf den gesamten Jahresverlauf erlaubt. Um den Witterungseffekt bereinigt, wäre der Primärenergieverbrauch in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres nur um 3,5 Prozent gestiegen.

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