Montag, 8. Dezember 2025

Studie sieht digitale Ernüchterung

Die Digitalisierung, die im Immobilienmanagement lange als Schlüssel zur Effizienz galt, sorgt inzwischen eher für Ernüchterung. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Trendstudie „Real Estate Management“ des Beratungsunternehmens Drees & Sommer.

Zwar sehen 82 Prozent der Befragten weiterhin Potenzial in digitalen Lösungen – insbesondere bei effizienteren Abläufen (82 Prozent) und optimierten Prozessen (71 Prozent). Doch im Vorjahresvergleich registriert die Studie eine sinkende Zuversicht: Nur noch 14 Prozent glauben, dass sich durch Digitalisierung neue Geschäftsmodelle erschließen lassen (2024: 23 Prozent). „Viele digitale Konzepte scheitern aktuell am Proof of Concept“, sagte Bernd Fisel, Associate Partner bei Drees & Sommer und einer der Autoren der Studie. Häufig fehle es an konkreter Umsetzung und stringenter Projektplanung.

Zentrale CREM-Organisation
Beim Corporate Real Estate Management (CREM) bevorzugt die Mehrheit der Unternehmen weiterhin zentrale Strukturen, erklärte Drees & Sommer. Ähnlich wie im Vorjahr organisieren zwei Drittel (66 Prozent) ihre Immobilienaufgaben in zentral gesteuerten CREM-Einheiten. Diese können den Angaben zufolge Strategien einheitlich umsetzen, Kosten transparenter steuern und ESG-Ziele effektiver integrieren. Gleichzeitig sei der Anteil an Unternehmen, die über eine durchgängige ESG-Strategie verfügen, gegenüber 2024 von 24 auf 39 Prozent angestiegen.

Regionale Vergabe dominiert
Im Facility Management bleibt die regionale Vergabe von Leistungen mit 51 Prozent das dominierende Modell, heißt es weiter in der Studie. Objektweise Vergaben verlieren an Bedeutung (41 Prozent; Vorjahr: 58 Prozent), ebenso die globale Vergabe (aktuell 12 Prozent). Auffällig sei der Trend zur Spezialisierung: Fachspezifische Vergaben legten von 35 auf 43 Prozent zu. „Unternehmen wollen ihre Leistungen gezielter steuern“, erklärte Fisel. „Indem sie Fachfirmen beauftragen, erhöhen sie die Qualität, verbessern die Nachverfolgbarkeit und machen die Leistungen anpassungsfähiger.“ Zugleich setze sich die überregionale Bündelung fort und lokale Einzelvergaben würden weiter abnehmen.

Für die Studie wurden laut Drees & Sommer im Mai dieses Jahres 303 Immobilienverantwortliche aus verschiedenen Branchen befragt.

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